Pflanzen und Tiere auf Kreta

Bäume

Die Landschaft Kretas wird von dem silbrig glänzenden Blättern der Olivenbäume beherrscht. Viele kleine Plantagen geben den Hügeln und Berghängen eine interessante Struktur und ein mattes olivgrünes Kleid. Da das Olivenöl neben dem Tourismus und dem Weinanbau zur größten Einnahmequelle der Einheimischen zählt und dieser Baum in der trockenen Erde in der heißen Sonne Kretas prächtig gedeiht, findet man ihn überall auf der Insel. Dazwischen fallen uns vereinzelt dunkelgrüne Zypressen und Platanen auf und je weiter man nach Süden kommt, auch immer mehr Palmenarten. Nicht nur in den Gärten der Städte und Dörfer, sondern auch zwischen schroffen Felsen wächst und vermehrt sich der Oleander, der mit seiner rosa-roten und weißen Blütenpracht die Straßen das ganze Jahr über schmückt. Besonders farbenfroh und ausladend und damit als Schattenspender gut geeignet ist die schnellwüchsige Bougainvillea, die in jedem Vorgarten anzutreffen ist. In den tiefer gelegenen Gegenden findet man Orangen-, Mandarinen und Zitronenbäume, die mit ihren tiefgrünen Blättern und leichtenden Früchten einen erfrischend wohltuenden Anblick bieten.

Die von Planton beschriebene von Wald bedeckte Insel existiert heute leider nicht mehr. Durch jahrhundertelangen menschlichen Raubbau ist der Wald auf Kreta fast vollständig verschwunden. Nur ganz im Westen Kretas in den weißen Bergen findet man vereinzelt noch die einheimische Kalabrische Kiefer und einige Steineichen. Dagegen haben sich viele Pflanzenarten aus anderen Ländern und Kontinenten auf der Insel angesiedelt. Voller Staunen kann man vor allem in der Nähe von Klöstern Eukalyptusbäume bewundern, sowie die aus Amerika stammende Agaven und Feigenkakteen, die ursprünglich als Zierpflanzen eingeführt wurden und sich nun im gesamten Mittelmeerraum verbreiten.

Kräuter

Besonders im Frühling fallen an den Berghängen Kretas viele kleine blühende Sträucher und Kräuter auf. Allein 140 endemische Pflanzenarten gedeihen hier, wobei sich die vielen verschiedenen Kräuter schon seit Jahrtausenden einen Namen gemacht haben. Dazu gehört der Dictamus, Salbei und Thymian aus denen schon vor langer Zeit heilende Tränke gebrauht wurden. Ebenso sind beliebte Gewürzpflanzen, wie der Rosmarin und der Oregano auf Kreta heimisch. Seltene Orchideenarten und andere exotische Pflanzen locken jährlich viele Pflanzenkenner und -freunde auf die Insel, um sich an deren Vielfalt zu erfreuen.

Säugetiere

Ganz sicher werden Ihnen bei einem Urlaub auf der Insel einige Ziegen und Esel und auch mal eine Schafherde begegnen. Ebenso streunende Hunde und Katzen, die sich in den großen Städten Kretas ihren Lebensunterhalt erbetteln. Doch diese durch den Menschen bedingte Tierarten sind nicht die einzigen Säugetiere. Auch wilde Arten, wie Fledermäuse, der kretische Dachs und auch der Siebenschläfer bereichern die Fauna Kretas. Besonders eindrucksvoll wäre eine Begegnung mit der vom Aussterben bedrohten Berziege, genannt Kri-Kri, die ihr scheues Dasein nur noch in den unwegsamen Hängen der Weißen Berge fristen.

Kriechtiere und Insekten

Am artenreichsten Vertreter der kretischen Tierwelt sind Insekten wie Spinnen, Hundertfüßer und auch Skorpione, denen man einfach aus dem Weg gehen kann indem man keine Steine hochhebt, obwohl ein Biss oder Stich für den Menschen ungefährlich ist. Unüberhörbar ist vor allem an warmen Sommerabenden das eingehende Zirpen der Zikaden und Grillen. Bei Wanderungen durch die Wildnis der Insel kann es auch mal zu einer Begegnung mit kleinen Schlangen kommen. Auch hier gilt die Regel, am besten keine Steine aufheben. Es gibt auch nur eine giftige Schlangenart, deren Giftzahn für den Menschen aber nicht gefährlich werden kann, da er sehr tief im Rachen liegt. Falls Sie an den Wänden in Ihrer Unterkunft einmal einer kleinen Mauereidechse begegnen sollten, erschrecken Sie nicht. Die kleinen flinken Reptilien sind völlig harmlos und gelten bei den Einheimischen sogar als Glücksbringer.

An den felsigen Stränden Kretas könnten Sie auch auf die Suche nach Tintenfischen (Oktopus), Miesmuscheln, Krebsen und Seeigeln gehen. Für einen ungeübten Jäger ist davon aber abzuraten, da der Fang und das Sammeln dieser Tiere einer spezielle Technik bedarf.